Organspende kann Leben retten!

Ich meine, dass sich jeder Gedanken machen sollte, ob er im Falle seines Todes Organspender sein möchte oder nicht. Und jeder sollte sich einen Organspendeausweis zulegen (gibts kostenlos im Internet; siehe weiter unten), damit in einer ohnehin schweren und emotional hoch belasteten Situation die nahen Angehörigen nicht noch vor der Entscheidung stehen den gerade Verstorbenen als Organspender freizugeben oder nicht.

Wobei der Name „Organspendeausweis“ insofern mißverständlich ist, als die meisten denken, daß man damit automatisch seine Bereitschaft zur Organspende bekundet. Das kann – und sollte – man zwar auch tun, aber man kann mit dem Organspendeausweis auch rechtsverbindlich erklären, dass man einer Organspende nicht zustimmt.

Und hier kommt das zu tragen, was ich weiter oben schon angedeutet habe: Wie auch immer man sich selbst zu Lebzeiten entscheidet, egal ob für oder gegen eine Organspende, wenn man seine Entscheidung in einem Spenderausweis dokumentiert hat, hat man seinen Angehörigen eine Entscheidung abgenommen, die sie in dieser speziellen Situation sicherlich noch stärker emotional belasten würde.

Ich persönlich finde es auch wichtig mit seinen Lieben darüber zu sprechen, ob und wenn ja für welche Organe man als Spender zur Verfügung stehen möchte. Um so leichter verstehen sie die Entscheidung und akzeptieren im Todesfall auch die evtl. bevorstehende Organspende.

Hier noch ein paar Hinweise zum Organspendeausweis

  • Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende wird bei keiner Behörde dokumentiert; der Ausweis muß nirgendwo registriert oder hinterlegt werden. Einfach nur den Organspendeausweis ausfüllen und immer bei sich tragen (am besten beim Personalausweis).
  • Wenn man sich umentscheidet kann man einfach den Ausweis zerreißen und ersatzlos wegwerfen oder auch einen neuen Ausweis mit seiner geänderten Entscheidung ausfüllen.
  • Die Entscheidung ist bindend für Ärzte und Angehörige. Wenn einer Organspende schriftlich zugestimmt oder sie abgelehnt wurde, kann diese Entscheidung nicht durch Ärzte oder Angehörige ‘überstimmt’ werden.
  • Die Organempfänger erfahren nicht von wem das Organ stammt, genausowenig erfahren die Angehörigen der Spender:innen wem eine Organ eingepflanzt wurde.
  • Ab dem 16. Lebensjahr kann man einer Organspende zustimmen und bereits ab dem 14. Lebensjahr einer Organspende widersprechen.

Und wo bekommt man nun einen Organspendeausweis?

Am einfachsten im Internet: Auf organspende-info.de kann man einen Organspendeausweisformular online ausfüllen, ausdrucken und unterschreiben. Wem das zu heikel ist (z.B. weil er nicht weiß ob und welche Daten möglicherweise gespeichert werden) kann sich auch ein Blankoausweis herunterladen und konventionell mit Kugelschreiber ausfüllen und unterschreiben.

Oftmals findet man Flyer mir Ausweisen auch bei Ärzten, Apotheken oder als Beilage in Zeitungen/Zeitschriften. Oder man bestellt ihn direkt im Shop der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Wichtig ist, daß man den Ausweis stets mit sich führt. Im Falle dese Falles nutzt er in der heimischen Schublade genausoviel als ob man gar keinen Ausweis hätte.

Auf organspende-info.de finden sich auch noch viele Informationen rund um das Thema Organspende; z.B.: welche Organe können gespendet werden; wie wird sichergestellt, dass ich tot bin bevor meine Organe entnommen werden etc.

Siehe auch: Patientenverfügung

Von Kagi (Webmaster)

Der Webmaster hier. 40 Jahre lang bei der Schering AG (2007 von der Bayer AG übernommen) gearbeitet. Biker und Privatier mit Hang zur Natur. In der Vergangenheit schon Kümmerer für die eigenen Katzen und Hunde, wilde Eichhörnchen und Igel und auch schon mal Pate für Kinder psychisch erkrankter Mütter gewesen.