Vom 1. Februar bis zum 29. April 2007 konnte man im Filmpark Babelsberg die Ausstellung zur Herr-der-Ringe-Filmtrilogie besuchen.
Hier meine Eindrücke unseres Besuchs am Sonntag, 4.2.2007, ca. 13:00 bis 15:30 Uhr…
Eintritt: 12 Euro pro Person plus 3 Euro für eine Parkmünze.
Zunächst war ich ein wenig enttäuscht, weil – entgegen meiner Erwartung – der Filmpark Babelsberg geschlossen war. Mittlerweile weiß ich, daß der Filmpark erst am 3. April 2007 wieder seine Pforten öffnet.
Nach fünfminütigem Marsch zur Caligari-Halle wurden wir von einem Herren empfangen, der uns freundlich darauf hinwies, daß das fotografieren ausschließlich im Vorraum, nicht aber in der eigentlichen Ausstellung gestattet sei. Nun gut. Im Vorraum finden sich hauptsächlich kommerzielle Angebote: Herr-der-Ringe-Schmuck und -Memorabilia (unter anderm von The Noble Collection), eine ‚Cafetria‘ mäßiger Qualität, die Garderobe und – meiner Menung nach das Highlight des Vorraums – eine Harley Davidson mit Herr-der-Ringe-Lackierung.
Den Zugang zur Ausstellung selbst ‚verzierte‘ ein eher unfreundlicher Türsteher, der die Leute anblaffte gefälligst ihre Handys abzuschalten und die Fotoapparate abzugeben. Leider war für mich nicht zu erkennen, nach welchen Kriterien er die Leute anbellte. Ich hatte sowohl ein eingeschaltetes Handy, wie auch zwei Fotoapparate in der Jackentasche und konnte die heiligen Hallen ungehindert betreten, wohingegen meine Frau aufgefordert wurde den Fotoapparat an der Garderobe abzugeben (übrigens, lieber Türsteher, wir haben nur so getan, als gingen wir zur Garderobe – ich habe die Kamera meiner Frau zu meiner Kamera in die Jacke gesteckt; bin also mit zwei Kameras (s.o.) hineingegangen).
Über die Ausstellung
- Viele Entwürfe zu den Kulissen in Form von Bleistiftzeichnungen und Ölbildern
- Miniaturbauten (beeindruckend: ein Modell der zerstörten Mühle von Hobbingen, an der 3 Monate lang gebaut wurde und die im Film für ca. 2 Sekunden zu sehen ist)
- Kostüme und Requisiten aller Hauptcharaktere
- Rüstungen und Waffen vieler am Kampf beteiligter Völker und Orks
- Ein über 3 Meter großer Höhlentroll
- Zu vielen Charakteren (z.B. Gollum) und Themen (z.B. Anfertigung der Waffen) finden sich in der ganzen Halle verteilt Monitore mit Reportagen und Interviews (Englisch mit deutschen Untertiteln)
Einige Exponate durfte man anfassen. So konnte man zum Beispiel die verschieden Schwerter vergleichen – eine Urform aus Stahl, ein Exemplar in Aluminiumausführung und die extrem leichte Filmversion aus Kunststoff.
Ich fand die Ausstellung ein wenig zu schummerig ausgeleuchtet; hier wäre ‚mehr‘ auch tatsächlich ‚mehr‘ gewesen.
Die Besucher
Das Publikum war gemischt, die Alterspanne ging von ca. 2 bis weit über 70 Jahre. Wobei ich mich frage, warum man mit kleinen Kindern unbedingt in solch eine Ausstellung gehen muß, wo teilweise – zumindest aus Kinderaugen – ziemlich gruselige und erschreckende Figuren und Bilder zu sehen sind. Es würde mich nicht wundern, wenn sich in der folgenden Nacht einige Eltern intensiv um ihre alpträumenden Kinder kümmern mußten – selbst Schuld!
Leider wurde die Austellung zu mehr als zwei Dritteln von entweder extrem kurzsichtigen oder rücksichtslosen Menschen besucht. Anders kann ich mir nicht erklären, warum man auf Nasenlänge an die Exponate oder Erklärungsschilder rankriechen muß. Ist das eigentlich nur mein Empfinden oder geht die gute Erziehung und die gegenseitige Rücksichtnahme in unserer Gesellschft immer mehr den Bach runter? Und das ist jetzt nicht auf die Jugend, sondern eher auf die Alten gemünzt! – Wer es sich erlauben kann, sollte die Austellung nicht am Wochenende sondern möglichst außerhalb der Ferien unter der Woche besuchen.
Resümee
Ich fand den Buhei, den der Türsteher wegen Kameras und Handys veranstaltet hat ein wenig albern. Gut, ein allgemeines Fotografierverbot kann ich nachvollziehen auch wenn ich das bedauerlich finde. Die Leute jedoch zu nötigen Ihre Fotoapparate kostenpflichtig an der Garderobe abzugeben, halte ich für kleinkariert; zudem illegales fotografieren einem der unzähligen Aufpasser innerhalb kürzester Zeit aufgefallen wäre. Ein wenig mehr Licht hätte vielen Ausstellungsstücken gut getan. Den Eintrittspreis finde ich hart an der Grenze. 8 bis 10 Euro wären auch angemessen gewesen. Die Preise der sogenannten Cafeteria sind schlicht und ergreifend unverschämt zu nennen! Wie so oft, wäre diese Austellung ein voller Erfolg, wenn sich das Publikum deutlich rücksichtsvoller verhalten würde. Aber, na ja.
Insgesamt möchte ich jedoch, trotz aller Kritik, meine Empfehlung zum Besuch der Herr-der-Ringe-Ausstellung aussprechen.