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Einführung

Bei der koproskopischen Diagnostik handelt es sich kurz gesagt um ‚Kaka-durchs-Mikroskop-angucken‘ und dient der Diagnose des Befalls mit Endoparasiten 😉

Es sollte grundsätzlich mit 3-Tage-Sammelkot gearbeitet werden, da nicht jeden Tag Endoparasiten bzw. deren Eier ausgeschieden werden.

Ein gutes Mikroskop ist wichtig bei dieser Diagnostik; eine aufsteckbare USB-Kamera zur Erstellung von Fotos und Videos ist hilfreich. Wir benutzen ein Bresser Bino (40x-1000x Vergrößerung) sowie als Kameraaufsatz das Bresser USB Mikroskop MikrOkular.
Update (21.08.2024): Inzwischen benutzen wir folgende Kamera: Bresser MikroCam Mikroskopkamera SP 5MP

Im Falle unserer Diagnostik beim Igel-Kot kommen die folgenden Untersuchungsmethoden zum Einsatz.

Koproskopische Untersuchungsmethoden

Inspektion der Probe

Zunächst wird die Probe betrachtet. Die Beschaffenheit (z.B. Konsistenz, Farbe, Geruch) kann bereits Hinweise auf bestimmte Endo-Parasiten geben und hilft bei der folgenden Untersuchung am Mikroskop.

Suspension/Sedimentation

Methodik

Dieses Verfahren nutzen wir für einen ersten, groben Überblick zum endoparasitologischen Zustand des Igels. Man findet in der Regel Wurm-Eier. Wenn man bereits hier lebendige Darm- oder Lungenhaarwurmlarven sieht, ist von einem massiven Befall des Igels auszugehen.

Durchführung

Etwas Igelkot wird in ein Probengläschen gegeben und etwas Aqua dest. (destilliertes Wasser) hinzugefügt. Das Probengläschen wird verschlossen und gut durchgeschüttelt. Danach wird es ein paar Minuten stehengelassen, damit sich Feststoffe absetzen können. Ein bis zwei Tropfen aus dem Überstand werden mit einer Pipette auf einen Objektträger gegeben, mit einem Deckgläschen abgedeckt und unter dem Mikroskop betrachtet.

Beispielfotos

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Flotation

Methodik

Mit dem Flotationsverfahren kann man Wurm-Eier und Kokzidien im Igel-Kot nachweisen. Aufgrund der hohen Dichte der Flotations-Lösung schweben die Wurm-Eier an der Flüssigkeitsoberfläche und haften sich an einem Deckgläschen an. Somit kann man sie anschließend unter einem Mikroskop betrachten und bestimmen.

Durchführung

Etwas Igel-Kot wird in ein Flotation-Behälter gegeben und bis zur Marke mit gesättigter Natriumnitrat-Lösung (31%ig) aufgefüllt; mittels des Einsatzes wird der Kot in der Lösung gut verteilt und vermischt. Das Behältnis wird soweit mit der Natriumnatrat-Lösung aufgefüllt, dass sich am oberen Rand eine konvexe Oberfläche bildet. Auf diese legt man vorsichtig ein Deckgläschen und wartet ca. 15 Minuten. Etwaige Wurm-Eier schweben in der gesättigten Lösung nach oben und haften am Deckgläschen. Nach Ablauf der Wartezeit hebt man das Deckgläschen vorsichtig ab und legt es auf einen Objetträger. Unter dem Mikroskop kann man nun auf die Jagd nach Wurm-Eiern und Kokzidien gehen.

Eine ausführliche Videoanleitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover kann hier angeschaut werden: Kotuntersuchung – Flotationsverfahren

Beispielfotos

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Auswanderungsverfahren

Methodik

Dieses Verfahren dient dem Nachweis von Parasiten-Larven. Eine Kotprobe wird in Wasser gegeben. Eventuell vorhandene Wurmlarven haben das Bestreben aus dem Kot ins Wasser zu wandern. Aufgrund des Versuchsaufbaus (s.u.) sinken sie dann aufgrund der Schwerkraft im Schlauch nach unten und reichern sich am Schlauchende an.

Durchführung

Man hängt einen Glastrichter mit angestecktem Schlauchstück in einen passenden Ständer, verschliesst den Schlauch am Ende mit einer Klemme und füllt den Schlauch luftblasenfrei mit Leitungswasser oder phys. NaCl-Lösung. Dann setzt man ein passendes Sieb in den Trichter. Etwas (ca. 20-30 g) Igelkot wird in ein Stück Gaze gepackt und das Päckchen wird in das Sieb eingelegt. Anschließend wird der Trichter soweit mit Leitungswasser gefüllt, dass das Gazepäckchen bis ca. zur Hälfte ins Wasser eintaucht. Das Ganze bleibt dann für mindestens 6 Stunden (besser: über Nacht) bei Raumtemperatur stehen.

Die Larven wandern nun aus der Kotprobe ins Wasser und die Schwerkraft sorgt dafür, dass sie im Schlauch nach unten sinken und sich am Schlauchende anreichern.

Nach der Wartezeit wird der Schlauch vorsichtig geöffnet und einige Tropfen auf einen konkaven Objektträger gegeben. Wer eher grobmotorisch veranlagt ist, kann auch erstmal wenige Milliliter in ein kleines Becherglas o.ä. laufen lassen um dann mit einer Pipette ein oder 2 Tropfen auf den Objektträger aufzubringen.

Die Probe kann dann unter dem Mikroskop beurteilt werden.

Eine Materialliste mit Links zu Amazon liegt zum Download bereit.

Beispielfotos

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Kinyoun-Färbung

Methodik

Die Kinyoun-Färbung dient zur Anfärbung von Kryptosporidien. Kryptosporidien besitzen eine säurefeste Zellwand, die durch die unten aufgeführten Schritte für das Färbemittel durchgängig gemacht werden muss.

Durchführung

Gemäß einer im Internet gefundenen Anleitung führen wir sie wie folgt durch:

  1. Zunächst den Ausstrich auf einem Objektträger vorbereiten
  2. Den Objektträger mit Primärfärbemittel, Carbol Fuchsin, überfluten und 2 Minuten warten
  3. Objektträger mit Wasser abspülen
  4. Den Objektträger mit einem Entfärber (Alkohol/HCl 97/3 v/v) befeuchten, bis keine Farbe mehr aus dem Objektträger austritt (ca. 3 bis 5 Sekunden)
  5. Objektträger erneut mit Wasser waschen
  6. Den Objektträger mit Gegenfärbemittel, Methylenblau oder Brillantgrün, überfluten. 30 Sekunden warten
  7. Objektträger mit Wasser abspülen
  8. Objektträger an der Luft trocknen
  9. Jetzt kann das Objekt unter dem Mikroskop betrachtet werden

Beispielfoto

Gramfärbung

Methodik

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Durchführung

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Beispielfotos

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Test auf Giardien

Methodik

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Durchführung

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Beispielfotos

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Test auf okkultes Blut

Methodik

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Durchführung

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Beispielfotos

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Von Kagi (Webmaster)

Der Webmaster hier. 40 Jahre lang bei der Schering AG (2007 von der Bayer AG übernommen) gearbeitet. Biker und Privatier mit Hang zur Natur. In der Vergangenheit schon Kümmerer für die eigenen Katzen und Hunde, wilde Eichhörnchen und Igel und auch schon mal Pate für Kinder psychisch erkrankter Mütter gewesen.